Was ist Waldpädagogik?
Ein kurzer Leitartikel zum Thema zur Verfügung gestellt vom Verein "Waldpädagogik in Österreich".
Die Entwicklung
Waldpädagogik wird in Österreich schon seit den frühen 90er Jahren praktiziert. Inspiriert durch Menschen wie den Amerikaner Joseph Cornell und Projekte in Deutschland und der Schweiz begannen zwei österreichische Förster – Fritz Wolf und Albert Botka über die Forstliche Ausbildungsstätte Ort bei Gmunden – Waldpädagogik in Österreich zu etablieren. Der einstige Keimling ist zu einem stattlichen Baum herangewachsen. Waldpädagogik wird in Österreich derzeit von rund 800 Förstern und forstlich ausgebildeten Menschen angeboten, 500 von ihnen sind mittlerweile unter dem Stichwort Qualitätssicherung auch zertifiziert.
Die Inhalte
Unter dem Motto „Komm, ich zeige Dir den Wald“ vermitteln Waldpädagogen Waldwissen und zeigen ökologische und ökonomische Vernetzungen des Waldes auf, begründen Verständnis für den Wald und seine nachhaltige Bewirtschaftung. Der Wald als Lebensraum für Wildtiere wird erläutert und auch die Notwendigkeit für eine tierschutzgerechte Jagd begründet.
Die Motivation
Vielen Kindern ist der Wald als Teil unserer Natur heute fremd geworden, manche Kinder fürchten das Unbekannte in unseren Wäldern. Waldpädagogen zeigen, wie der Wald Teil unseres Lebens ist, ein Ort des Staunens und Entdeckens, ein Ort der Ruhe und Besinnung, ein Ausweg aus der Hektik unseres Alltags – und auch ein ganz besonderer Arbeitsplatz. Immerhin leben in Österreich 250.000 Menschen direkt und indirekt vom Wald und seinen Produkten.
Die Varianten
Die Möglichkeiten für Waldführungen sind nahezu unbegrenzt. An die 100.000 Schulkinder im Pflichtschulalter erleben jedes Jahr im Rahmen des Unterrichts den Wald von seinen verschiedensten Seiten. Für Jugendliche bietet die Waldpädagogik auch die Möglichkeit, Waldarbeit praktisch zu erfahren, auch für gruppendynamische Aktionen bei Schullandwochen, Ferienlagern und ähnlichen Veranstaltungen werden Waldpädagogen aktiv. So manche Waldgeburtstagsparty wurde schon gefeiert und der Österreichische Alpenverein bietet in Zusammenarbeit mit Waldpädagogen seine Bergwaldprojekte an, wo freiwillige Helfer in einem Arbeitseinsatz besonders sensible Waldgebiete aufforsten und pflegen. Ziel ist es, jedes Kind in Österreich mindestens einmal in den heimischen Wald geführt zu haben. Mit dem Wissen um unseren Wald wächst auch ein Stück Umweltbewusstsein in der künftigen Generation.“
Der Verein Waldpädagogik
Der Verein Waldpädagogik in Österreich engagiert sich in der Informationsarbeit für Zielgruppen, unterstützt die Arbeit der einzelnen Waldpädagogen mit Materialien und Lobbying bei offiziellen Stellen und koordiniert größere Projekte (etwa das Angebot der Waldpädagogen zur Woche des Waldes).
Quelle und weitere Infos: www.waldpaedagogik.at